Im Jahre 1963 wurde die Pfarre St. Josef Landeck Bruggen nach Fertigstellung des Kirchenneubaues gegründet. Die Kirche wurde am 1. Mai 1963 eingeweiht. Zur gleichen Zeit wurde auch der Organist Sonderschuldirektor Klaus Wolf, für die von der Stadtgemeinde Landeck gestiftete Orgel, bestellt. Jedes verantwortungsbewusste Pfarrmitglied sagte sich damals – „zur schönen Kirche und zur herrlichen Orgel gehört auch ein Kirchenchor“. Anlässlich einiger Aussprachen mit Pfarrer Pater Eckehard Sachs, Direktor Klaus Wolf, DI Bruno Kössler und Martin Diem wurde die Gründung des Vereines in Angriff genommen. Die Familie Ferdinand Trenkwalder erlaubte dem Chor, ihre Wohnstube für die Proben zu benützen. So konnte mit einer stattlichen Anzahl von Sängern verschiedensten Alters, mit Schulbeginn 1963, mit den Chorproben begonnen werden. Die Stadtpfarre überließ dazu dem Chor ein altes Harmonium. Die Stube der Familie Trenkwalder war bald zu klein und so war man wieder auf der Suche nach einem anderen Probelokal.
Die Geschwister Carnot vom Gasthaus Traube stellten den kleinen Saal für die Proben 1963/64 unentgeltlich zur Verfügung. Zu Cäcilia 1963 konstituierte sich der Kirchenchor durch die Wahl eines Obmannes in der Person des DI Bruno Kössler, dem Chorleiter Martin Diem, dem Organisten Direktor Klaus Wolf samt dazugehörendem Ausschuss.
Durch intensives Proben konnten bis Weihnachten drei Messen und vier Lieder neu eingelernt werden. 1964 bezog der Herr Pfarrer eine Wohnung im Haus Kreuzgasse Nr. 2. Der im Erdgeschoss befindliche Raum wurde von den Chormitgliedern notdürftig hergerichtet. Es war ein Raum ohne Holzboden, mit einfachen Fernstern und ohne Heizung. Durch gemeinsame Arbeiten und mit Unterstützung die Textil-AG unter Direktor Bucher bekam das Lokal einen Holzboden. Die Geschwister Carnot überließen dem Chor alte Gartensessel. Das Notenmaterial wurde zum Großteil von Firmen und privaten Unterstützern gebettelt, sodass die Pfarre finanziell wenig belastet wurde.
Der Chorleiter Martin Diem konnte im Herbst 1964 seine fruchtbare Arbeit infolge Krankheit nicht mehr weiterführen. In kürzester Zeit gelang es den damals Verantwortlichen, den Friseurmeister Walter Steiner als Chorleiter aushilfsweise zu gewinnen. Nachdem Martin Diem bei den Proben nicht mehr anwesend war, wurde Walter Steiner zu Cäcilia zum Chorleiter bestellt.
Nachdem auch Walter Steiner wegen gesundheitlicher Probleme das Amt des Chorleiters zurücklegte, stellte sich Professor Mag. Hans Pichler uneigennützig als Organist für Proben und Messgestaltung zur Verfügung, sodass der bisherige Organist Klaus Wolf die Chorleitung übernehmen konnte. In dieser Zeit mit Klaus Wolf als Chorleiter erreichte der Chor einen Aufschwung und einen Höhepunkt.
Im Hinblick auf das 10-jährige Bestandsjubiläum und der Stadterhebungsfeier von Landeck (50 Jahre) wurden ein Chorkonzert und eine Festmesse gestaltet. Professor Pichler quittierte 1973 seinen Dienst. Nach langen Bemühungen stellte sich wiederum Steiner Walter für ein Jahr als Chorleiter zur Verfügung. Aber sein Gesundheitszustand erlaubte eine weitere Arbeit nicht mehr. So gelang es, Otto Juen aus Perjen als Chorleiter anzuwerben. Auch dieser blieb nur 2 Jahre, weil die Chorleiterstelle in Perjen frei wurde. Im Jahre 1976 beschloss die Vollversammlung Herrn DI Bruno Kössler zum Ehrenobmann zu ernennen.
Hinsichtlich der Chormitglieder fand eine dauernde Bewegung statt. Junge Leute blieben eine gewisse Zeit den Proben fern oder schieden durch Heirat oder Wohnsitzänderung aus. Auch verloren wir einige Mitglieder durch Tod. Es wurden immer wieder neue Mitglieder angeworben, um den Stand von mindestens 35 Sängern und Sängerinnen zu halten. Den höchsten Stand hatte der Chor in den 80er Jahren mit 47 Mitgliedern.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten konnte vielen Mitgliedern eine vom Bischof ausgestellte Urkunde für langjähriges Mitwirken beim Kirchenchor mit Dank und Anerkennung von Pfarrer P. Michael Krismer überreicht werden.
Im Herbst 1977 übernahm Othmar Schimpfössl als Chorleiter den Kirchenchor Bruggen. Unter seinem 5-jährigen Wirken erlebte der Chor eine Reihe schöner Messgestaltungen. Einmalig war die Gestaltung der Christmette mit der „Heiligenbluter Krippenmesse“ mit Hackbrett und Gitarre. Am 26. Dezember 1982 veranstaltete der Kirchenchor unter der Gesamtleitung von Othmar Schimpfössl gemeinsam mit den Pfadfindern sowie Gesang- und Spielgruppen aus unserem Bezirk ein Weihnachtssingen in der Pfarrkirche Bruggen.
Am 3. Jänner 1983 gab unser Chorleiter Othmar Schimpfössl seinen Rücktritt bekannt. Innerhalb kurzer Zeit konnte unser damaliges Chormitglied Maria Kössler von unserem Herrn Pfarrer mit Zustimmung des Ausschusses zur neuen Chorleiterin bestellt werden. Als Organisten stellten sich Dr. Martin Kössler und Bert Andexlinger zur Verfügung.
In diesen 30 Jahren, von 1983 bis 2013, hat es sich gezeigt, dass das Trio auf dem richtigen Weg war und ist. Die Bestellung von Maria Kössler zur Chorleiterin war ein Glücksgriff für unsere Gemeinschaft. Die Freude am Singen rückt in den Vordergrund. Auch ist es der Chorleiterin und dem Chor ein großes Anliegen, Gottesdienste würdig zu umrahmen. Die Jubiläen zum 20-, 25-, 40-jährigen Bestehen unseres Kirchenchores wurden feierlich mit Orchesterunterstützung und mit einer Festsitzung umrahmt. (Quelle: Festschrift zum 40-jährigen des Kirchenchores von Engelbert Franz Walch und Maria Kössler)